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                             10 Regeln der optimalen Hundeernährung

   Der Hund und sein Futter      

Zur Ernährung von Hunden gibt es heute eine Menge unterschiedlicher     Auffassungen mit teils logischen, teils aber auch sehr abenteuerlichen Begründungen und Argumenten. Erfahrene Hundebesitzer, Tiermediziner, Tierernährungsforscher und frisch gebackene Hundehalter pflegen dabei oftmals die eigene Sicht der Dinge, ohne sich jedoch tiefgründig und wissenschaftlich sauber mit den Bedürfnissen des Hundes aufgrund seiner Physiologie und Artenabstammung zu beschäftigen. Hinter der Argumentation für verschiedene Zusammensetzungen der Hundenahrung stehen oftmals wirtschaftliche Interessen, die nicht zuletzt von den Herstellern von Hundenahrung vorgegeben werden. Aber auch die Vermenschlichung der vierbeinigen Freunde und Bequemlichkeit führt immer wieder dazu, das Hunde falsch und oftmals sogar schädlich   ernährt werden.

Was für den Hund am besten bekömmlich ist, wie Futter sinnvoll und artgerecht verabreicht werden kann und welche gut gemeinten Absichten   zu falscher Ernährung führen, möchten wir in unserem kleinen Ratgebern näher beleuchten. Dabei haben wir uns entschieden, den Ratgeber in 10 Regeln der Hundeernährung aufzugliedern, um eine bestmögliche Übersicht zu schaffen. Bei der Einhaltung dieser zehn Regeln können Sie sich bei normal entwickelten und gesunden Tieren über ein langes Leben und eine ausgeglichene Wesensart Ihrer Tiere freuen. Abseits wirtschaftlicher Interessen sind wir bestrebt, Ihnen solche Tipps zu geben, die Sie auch im täglichen Leben mit dem Hund unkompliziert, artgerecht und bedarfsgerecht umsetzen können.

In diesem Rahmen möchten wir uns weniger mit den Irrungen und Wirrungen rund um Hund und Futter auseinandersetzen, sondern eher aufzeigen, wie eine artgerechte, ausreichende und gesunde Ernährung Ihres Hundes funktionieren kann. Wir laden Sie ein, uns durch die          10 Regeln der optimalen Hundeernährung zu begleiten.

Grundlage für die Fütterung – Physiologie und Abstammung

Der Hund stammt bekannterweise vom Wolf ab und unterscheidet sich auch nach Jahrhunderten nur zu 0,2% der Geninformation von seinen wilden Vorfahren. Der Wolf (Canis lupus) als Vorfahre des Haushundes ist ein reiner Fleischfresser, der sich nur unwesentlich von Nahrungsbestandteilen ernährt, die nicht aus fleischlicher Quelle stammen. Ganze 95% der Nahrung des Wolfes sind unverarbeitetes Fleisch. Meist ernährt sich der Wolf von Frischfleisch, wenn nicht anders zu haben, dann auch von Aas oder bei ausbleibendem Jagderfolg auch schon einmal von pflanzlichen Materialien. Ebenso wie das Gebiss des Wolfes ist auch des Gebiss des Hundes darauf eingestellt, fleischliche Kost zu halten und zu zerteilen. Als reines Mahlgebiss etwa zum Mahlen von Getreide ist das Gebiss weder des Wolfes noch des Hundes ausgebildet. Der Haushund (Lupus lupus familia) ist der direkte domestizierte Nachfahre des Wolfes und ähnelt diesem vor allem in Sachen Ernährung bis ins Detail.

Während unsere Vorfahren den Hunden überwiegend frisches Fleisch fütterten, führten die Bequemlichkeit in der Ernährung der Tiere und wirtschaftliche Interessen dazu, dass fertiges Hundefutter zunehmend mit pflanzlichen Anteilen wie Getreide und Sojabohnen vermischt wurde. Das kommt vor allem dem Umsatz vieler Futterproduzenten, nicht aber dem Hund selbst zugute. Eine wiederentdeckte Form der Hundeernährung wird unter dem Schlagwort BARF zusammengefasst. Hier wird ausschließlich frisches, unverarbeitetes Fleisch gefüttert. Aber auch hier treffen die Argumente der so genannten BARFER auf die Widerstände vieler Futterproduzenten und Tiermediziner. Die vernünftigste Form zwischen unverarbeitetem Fleisch und mit Getreide vermengter Mischkost ist wohl die Fütterung von fleischbasiertem Trockenfutter ohne Getreide und ohne überflüssige pflanzliche Bestandteile und Füllstoffe. Damit eröffnet sich für den Hundehalter die sauberste, bequemste und wirtschaftlichste Art, dem Hund als Fleischfresser zumindest in der täglichen Ernährung gerecht zu werden. Optimal ist die regelmäßige Fütterung mit Trockenfutter auf getreidefreier fleischlicher Basis, kombiniert mit der nur gelegentlichen Gabe von Frischfleisch. Menschliche Nahrung, Süßigkeiten und andere Getränke außer Wasser gehören generell überhaupt nicht in die Futterschale des Hundes.

Lesen Sie die 10 Regeln der optimalen Hundeernährung! 

Regel 1 – Richten Sie die Ernährung des Hundes konsequent auf sein Alter aus

Meist kommen Hunde als Welpen mit einem Alter von etwa acht bis zehn Wochen zu ihrem dauerhaften Hundehalter. Bis zum Alter von etwa zwei Monaten füttern Sie den kleinen Vierbeiner mit etwa sechs Portionen täglich. Reduzieren Sie in dieser Zeit die Portionen allmählich auf vier Portionen täglich. Achten Sie bei der Fütterung darauf, nicht gefressenes Futter nach der Fütterung zu entfernen, damit der Welpe nicht ständig frisst. Beginnen Sie schon jetzt, feste Fütterungszeiten einzurichten. Im Alter von drei bis vier Monaten reduzieren Sie die Fütterungszeiten  weiter. Dann gibt es nur noch zweimal am Tag eine ausreichende Portion. Immer soviel, wie der kleine Hund fressen mag, Übriges aber immer entfernen. Bei der Gabe von Trockenfutter immer eine Schale mit ausreichend frischem Wasser bereithalten! Auf diese Weise lernt der kleine Hund, der am liebsten immer fressen würde, sich an geregelte Fütterungszeiten zu gewöhnen, ohne verzichten zu müssen.

Regel 2 – Erwachsene Hunde nur einmal täglich füttern

Ihren erwachsenen Hund, etwa ab dem fünften bis sechsten Monat füttern Sie nur einmal täglich ausreichend. Dabei ist natürlich getreidefreie fleischliche Ernährung angesagt! Eine kleine zusätzliche Mahlzeit etwa in Form von Leckerlies schadet nicht, sollte aber nicht übertrieben werden. Wenn Sie dem Hund eine feste Portion als Zwischenmahlzeit anbieten, sollten Sie auf Leckerlies generell verzichten. Hier müssen Sie entscheiden, was Ihnen und Ihrem Hund am ehesten entgegen kommt. Achten Sie auch bei den Zwischenmahlzeiten auf getreidefreie, glutenfreie und sojafreie Kost auf Fleischbasis.

Regel 3 – Füttern Sie regelmäßig

Sowohl für Sie als Hundehalter, als auch für den Hund selbst ist eine strikte Regelmäßigkeit beim Füttern die beste Lösung. Der Organismus des Hundes stellt sich schnell exakt auf feste Fütterungszeiten ein und kommt damit prima zurecht. Ein ständiger Wechsel der Fütterungszeiten führt oftmals zu Verdauungsproblemen, Überfütterung und einem unausgeglichenen Wesen des Tieres. Hunde haben generell eine sehr genaue innere Uhr, so dass besonders die regelmäßige Fütterung dem natürlichen Wesen des Hundes sehr entgegen kommt.

Regel 4 – Mittags ist die beste Fütterungszeit

In zahlreichen Untersuchungen und Praxistests hat sich gezeigt, dass im Zusammenleben von Mensch und Hund die Mittagszeit die beste Gelegenheit für die Hauptfütterung ist. Zu dieser Zeit nehmen die meisten Menschen auch Ihre Nahrung auf. Wird der Hund in diesem Zeitfenster gefüttert, bettelt er auch nicht am Tisch. Grundsätzlich sollte hier so viel Futter gereicht werden, wie der Hund erfahrungsgemäß frisst. Sollte doch einmal Futter übrig bleiben, ist dieses zu entfernen, sobald sich der Hund vom Futter entfernt. Nach der mittäglichen Fütterung sollte der Hund zum Verdauen in Ruhe gelassen werden. Jetzt sind weder Spielen noch Spaziergänge gefragt. Vergessen Sie auch bei der regelmäßigen mittäglichen Fütterung vor allem bei der Gabe von Trockenfutter das frische Wasser nicht!

Regel 5 – Die richtige Futtermenge richtet sich nach dem Tier

Hund ist nicht gleich Hund und so hat auch jedes einzelne Tier seinen ganz speziellen Bedarf an Nahrung. Vor allem die Menge des Futters variiert recht stark und ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Maßgeblich für die Menge des Futters sind Rasse, Größe und Alter des Hundes sowie seine Aktivität. Auch die Außentemperatur spielt oftmals eine große Rolle, da der Energiebedarf bei kaltem Wetter höher ist, als bei warmen Wetter. Besonders günstig für die ausreichende Ernährung des Hundes hat sich glutenfreies und getreidefreies Trockenfutter auf rein fleischlicher Basis erwiesen. Dieses kann gut und einfach portioniert werden, auch geschmackliche Vorlieben des Tieres und eine abwechslungsreiche Mischung verschiedener Fleischsorten sind hier problemlos möglich. Die saubere Fütterung in angemessenen Portionen gestaltet sich mit Trockenfutter auch besonders einfach. Hört der Hund auf zu fressen, ist er vorerst satt. Dann sollte in jedem Fall der Futternapf geleert und beiseite gestellt werden. Hat der Vierbeiner aufgefressen und wirkt immer noch hungrig, können Sie mit Trockenfutter einfach nachportionieren.

Regel 6 – Sauber und gut temperiert füttern

Wer rohes Fleisch oder Nassfutter aus der Dose füttert weiß, wie wichtig und manchmal auch schwierig eine saubere und gut temperierte Fütterung ist. Bei rohem Fleisch und Nassfutter geht es selten ohne Flecken. Aber besonders hier muss auch gut auf die richtige Temperatur geachtet werden. Nassfutter darf weder zu heiß, noch zu kalt gefüttert werden. Zimmertemperatur ist das verträgliche Maß. Schwierig bei rohem Fleisch und Nassfutter ist die Sauberkeit. Schnell siedeln sich hier Bakterien und Keime an, die oftmals für den Hund auch gefährlich sein können. Die einfachste Form für eine saubere, gesunde und immer richtig temperierte Fütterung ist das Trockenfutter. Allerdings sollte auch dieses getreidefrei und ohne künstliche Zusatzstoffe aus reinem Fleisch produziert sein. Das bekommt den Hund am Besten und deckt auf sichere Weise den Bedarf an den einzelnen Nährstoffen und Mineralien. Zuschlagstoffe wie Getreide sind unnötig und wenig artgerecht.

Regel 7 – In Ruhe verdaut ist richtig verdaut

Wie schon bemerkt, sollte der Hund direkt nach der Fütterungszeit nicht bewegt werden. Je mehr Ruhe der Hund während der Verdauungsphase hat, desto besser können die Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe vom Verdauungstrakt des Hundes aufgespalten und verarbeitet werden. Hunde, die in dieser Zeit mit Spielchen, Gassi gehen oder Spaziergängen gestört werden, fallen oftmals durch ein wenig ausgeglichenes Wesen auf. Zu einer guten Ernährung und Erziehung des Hundes gehören ebenso feste Fütterungszeiten, wie anschließende Ruhezeiten. So wird die Verdauung der fleischlichen Kost am besten unterstützt.

Regel 8 – Fasten, ohne zu hungern

Auch ein Hund ist keine Fressmaschine. Dazu wird er schlimmstenfalls erzogen. Dem natürlichen Rhythmus eines gesunden Hundes entspricht es am ehesten, wenn bei erwachsenen Hunden einmal in der Woche ein Fastentag eingelegt wird. An diesem Tag wird der Hund gar nicht gefüttert. Keine Angst, das stört das Tier nicht wirklich, sondern entspricht am ehesten seiner natürlichen Veranlagung als nicht immer erfolgreicher Jäger. Im günstigsten Fall wird dieser Fastentag generell festgelegt und konsequent eingehalten. Hunde gewöhnen sich daran recht schnell und unkompliziert. Sollte Ihr Hund einmal freiwillig auf sein Futter verzichten, ist das nicht weiter schlimm. Lediglich wenn das Tier darüber hinaus die Nahrung verweigert oder ungewöhnlich wenig frisst, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt sprechen.

Regel 9 – Abwechslung aber in Maßen

Ihr vierbeiniger Freund mag nicht nur Abwechslung im Alltag, sondern auch beim Futter. Das kommt nicht nur der abwechslungsreichen und vollwertigen Ernährung des Hundes entgegen. Allerdings sollten besonders bei der Zusammenstellung des Futters Grundregeln beachtet werden. So ist ein ständiger Wechsel zwischen Nassfutter und Trockenfutter ebenso zu vermeiden, wie der ständige Wechsel zwischen Futtermitteln verschiedener Hersteller. Was jedoch bei Ihrem vierbeinigen Freund immer gut ankommt, ist der Wechsel zwischen unterschiedlichen Geschmäckern. Das geht bei fleischlicher Hundenahrung besonders gut. Auch die Mischung unterschiedlicher Fleischsorten beispielsweise im gut mischbaren Trockenfutter ist durchweg empfehlenswert. Auf diese Weise finden Sie nicht nur schnell heraus, was Ihr Hund besonders gern mag, sondern decken gleichzeitig die Bedürfnisse an unterschiedlichsten Inhaltsstoffen gekonnt ab.

Regel 10 – Trinken nicht vergessen

Als einziges Getränk für den Hund kommt frisches Wasser in Frage. Getränke für den menschlichen Verzehr sind hier ebenso fehl am Platz, wie etwa kohlensäureversetztes Wasser. Das natürlichste und vollkommen ausreichende Getränk für Ihren Hund ist und bleibt Wasser. Dieses sollte immer ausreichend zur Verfügung stehen. Abgestandenes Wasser ersetzen Sie am besten regelmäßig durch frisches Wasser. Wenn Sie Ihren Hund bevorzugt mit Trockenfutter ernähren, sollten Sie daran denken, mehr Wasser zur Verfügung zu stellen. Dem Trockenfutter ist die Feuchtigkeit bis auf zehn Prozent entzogen, wodurch ein größerer Bedarf an frischem Wasser besteht. Während Sie einen erwachsenen Hund generell nur einmal täglich füttern sollten, muss frisches Wasser möglichst immer zur Verfügung stehen. Dann kann Ihr Hund trinken, wann immer er es braucht.

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Mit diesen zehn Regeln zur optimalen Hundeernährung sind Sie gut beraten, wenn Sie Ihren vierbeinigen Freund gesund, abwechslungsreich und artgerecht füttern möchten. Wichtig dabei bleibt aber immer auch, die individuellen Besonderheiten eines jeden Tieres zu beachten. Diese beziehen sich besonders auf geschmackliche Vorlieben, die Sie mit der Gabe von Trockenfutter ohne Getreide schnell herausfinden können. Beobachten Sie Ihren Hund und sein Fressverhalten möglichst genau. Dadurch können Sie auch als unerfahrener Hundehalter schnell erfahren, was Ihr Tier mag und was nicht. Besonders für Hundehalter, die ihr Tier in der Wohnung halten, empfiehlt sich die Verwendung von Trockenfutter auf ausschließlicher Fleischbasis. Dieses ist einfach zu portionieren, sauber in der Verabreichung und enthält alles, was Ihr Hund braucht.

Sicherlich werden Sie immer wieder mit anderen Ansichten zur Hundefütterung konfrontiert werden. Diese anderen Ansichten müssen Sie aber nicht irritieren, da sie wissen, dass ein Hund von der Abstammung und der Physiologie her ein reiner Fleischfresser ist, der gern auch frisches Fleisch verzehrt. Die Gabe von Trockenfutter ist hier kein Fehler, sondern eher die moderne und komfortable Art, den Hund ausreichend, gesund und dabei auch artgerecht zu ernähren.

  

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